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Batman Arkham Origins im Test: Jagd auf den schwarzen Ritter

Batman Arkham Origins im Test: Jagd auf den schwarzen Ritter
Jan-Hendrik Fleischer

Jan-Hendrik Fleischer

  • Aktualisiert:

In Batman: Arkham Origins können Spieler so richtig die Fäuste fliegen lassen. Damit auch der Geist in Schwung kommt, laden zahlreiche Puzzle-Einlagen zum Knobeln ein. In der aktuellen Folge des Action-Spektakels legt der Spieler das Handwerk von Oberschurke Black Mask, der die Jagsaison eröffnet hat – auf Batman persönlich.

Der Jäger wird zum Gejagten

Batman hat es nicht leicht. Der schwarze Ritter sorgt in den Straßen von Gotham City für Recht und Ordnung, aber kaum jemand dankt es ihm. Die Polizei leugnet seine Existenz. Anders die Unterwelt: Oberschurke Black Mask weiß um Batmans Stärke. Um die Bedrohung loszuwerden, verhängt Black Mask auf Batman ein so hohes Kopfgeld, dass kaum ein Schurke der Versuchung widerstehen kann.

Batman Arkham Origins: Black Mask

Gleich acht prominente Finsterlinge nehmen die Herausforderung an:

  • der nicht allzu helle, aber bärenstarke Bane
  • die Profi-Gefängnisausbrecherin Copperhead
  • der Scharfschütze Deadshot
  • der Söldner Deathstroke
  • der Stromspezialist Electrocutioner
  • der Pyrotechniker Firefly
  • der krokodilartige Killer Croc
  • die geschickte Nahkämpferin Shiva

Batman Arkham Origins: Copperhead

Im Gegensatz zum gewohnten Handlungsablauf kehrt sich folglich der Spieß in Bathman: Arkham Origins um und aus dem Jäger wird der Gejagte. Und so wartet zu Heiligabend statt Weihnachtsbraten ein ganzer Haufen Arbeit auf Bruce Wayne alias Batman und seinen ewig treuen Butler Alfred.

Bewährte Rezeptur mit Online-Sahnehaube

Unbeeindruckt von der lebensbedrohlichen Ausgangssituation spult Batman wie gewohnt sein Programm ab. Mit dem Batclaw schwingt er sich durch die recht offene Welt von Gotham City. Offen ist die Stadt insoweit, dass es eine Menge interessante Schauplätze zu erkunden gibt – notwendig ist das allerdings nicht. Hastige Spieler lassen auch kleinere Gangstertrupps links liegen und eilen direkt zum nächsten Missionsziel.

Wer sich etwas mehr Zeit nimmt, kann Kleinganoven belauschen und Überfälle vereiteln. Das füllt obendrein das Erfahrungs-Punktekonto. Punkte sammelt man im Nahkampf. Auch für das Finden versteckter Objekte winken Erfahrungspunkte. Sobald man genug Punkte gesammelt hat, steigt Batman eine Stufe auf und kann bessere Fertigkeiten in den Kategorien Nahkampf, Unsichtbarer Jäger oder Unterstützende Verbesserung erwerben. Viele Fähigkeiten hängen nicht nur von der Erfahrung ab, sondern haben zusätzliche Voraussetzungen. Dazu zählt etwa der Fortschritt in der Handlung oder das Bewältigen von Herausforderungen.

Batman Arkham Origins: Gangster

Anstelle des Rätselmeisters Riddler traktiert in Batman: Arkham Origins der Fiesling Enigma Batman mit allerlei Herausforderungen. So stört Enigma beispielsweise Batmans Funktürme und vereitelt einen raschen Transport durch Gotham City per Batwing. Eine der Hauptaufgaben auf dem Weg zum nächsten Bosskampf besteht in Batman: Arkham Origins darin, die Kontrolle über die Türme zurückzugewinnen. Dazu überrumpelt man die Sicherheitskräfte und knackt Schlösser mit Batmans kryptografischem Sequenzer.

Ebenso bekannt wie bewährt ist der Detektiv-Modus, der auch in Batman: Arkham Origins wieder zum Einsatz kommt. Wie gewohnt ermöglicht der Detektiv-Modus eine taktische Übersicht über das Kampfgeschehen sowie die Analyse eines Tatorts. Während die taktische Übersicht weitgehend den Vorgängern gleicht, ist die Tatortanalyse nun etwas ausgefeilter. Die Untersuchung von Beweisstücken ist gut animiert. Eine holografische Rekonstruktion bildet detailliert das Geschehen bis zum Verbrechen ab und lässt sich vor- oder zurückspulen.

Parallel zu den Fortschritten in der Hauptgeschichte schaltet man Herausforderungen frei. Wie in den Vorgängern kann man Kampf- und Schleichaufgaben absolvieren und um hohe Punktzahlen wetteifern. Neu ist in Batman: Arkham Origins ein Online-Modus, in dem man sich mit anderen Spielern duellieren kann.

Gameplay: Schleichen, kämpfen und knobeln

Die Steuerung des schwarzen Ritters geht flott von der Hand, am besten per Gamepad. Man geht oder läuft durch Flure, rutscht auf Knopfdruck unter Hindernissen durch und schwingt sich per Batclaw über Abgründe. Rissige Mauern kann man mit Explosivgel sprengen und so den Weg frei machen. Quer in Gotham City verstreut hat Enigma Datenpakete versteckt, die man sammeln kann – viele von ihnen sind gut versteckt und schwer zugänglich.

Nähert sich Batman einem schwer bewachten Gebiet, ist der heimliche Angriff das Mittel der Wahl. Dank des Detektiv-Modus verschafft man sich einen guten Überblick über die Zahl der Gegner, ihre Bewaffung und ihre Laufwege. Heimlich kann man einem nach dem anderen auflauern. Die Umgebung setzt man zum eigenen Vorteil ein: durch Luftschächte nähert man sich Gegnern von hinten. Von hoch gelegenen Balken stürzt man aus der Luft auf Feinde herab oder schnappt sie kopfüber und knüpft sie auf – was eine demoralisierende Wirkung auf den Rest der Schurken ausübt.

Batman Arkham Origins: Heimlicher Angriff

Kommt es zum direkten Nahkampf, fliegen die Fäuste. Die Herausforderung besteht darin, die Gegner möglichst ohne Blessuren kampfunfähig zu machen. Da Gegner nach Waffen greifen, ist das gar nicht so leicht – man sollte stets ein Auge auf Baseballschläger, Kisten und Messer haben. Die Kamera erschwert es dem Spieler zusätzlich, den Überblick zu behalten. Oft dreht sich die Kamera von den Gegnern weg und dem Spieler bleibt nur zu raten, wo der nächste Gegner steht. Auf Verdacht greift man blindlings an – was nicht immer glückt und mitunter einen hohen Kombinations-Angriff unterbricht.

Batman Arkham Origins: Nahkampf

Kombos lohnen sich: Schafft man variantenreiche und lange Kombos, schnellt der Kombo-Zähler in die Höhe. Im Anschluss an einen Kampf bewertet Batman: Arkham Origins den Spieler und vergibt je nach persönlicher Leistung gestaffelte Erfahrungspunkte.

Grafik und Sound

Wie es sich für einen richtige Fledermaus gehört, wirkt Batman bevorzugt in der Nacht. Entsprechend sind die Schauplätze von Batman: Arkham Origins in bestenfalls schummriges Licht gehüllt. Hinzu kommt winterliche Kälte: Nebelschwaden kriechen aus Kanaldeckeln empor, Atemluft zeichnet sich in hellem Dunst ab.

Die Charaktere sind flüssig animiert aus und bringen viele filmische Elemente in das Spiel. Etwas abrupt ist dagegen der Wechsel zwischen Spielinhalten und den kinoreifen Zwischensequenzen. Grafisch entsteht ein Bruch und die Ladezeiten stören den ansonsten hohen Spielfluss geringfügig.

Ein kräftiger Soundtrack untermalt Batman: Arkham Origins und unterstreicht das actionreiche Spiel angemessen. Hervorragende Sprecher auch in deutscher Sprache runden den akustisch überzeugenden Eindruck ab.

Fazit: Action-Feuerwerk ohne zündende Neuerungen

Batman: Arkham Origins bedient Fans der Film- und Spielreihe mit hochkarätiger Action-Kost. Das Spiel hat Zug, fühlt sich flüssig an und findet die richtige Balance zwischen Action und Puzzles. Auch ungeduldige Spieler kommen rasch in das Spiel hinein. Ambitioniertere Gamepad-Artisten zeigen ihr Können in den knackigen Herausforderungen. Spannend sind die vielen verschiedenen Boss-Kämpfe, die es durchaus in sich haben.

Was dem Spiel fehlt ist etwas bahnbrechend Neues. Alles fühlt sich bekannt an, auch die Aufgaben ähneln sich. Batman: Arkham Origins liefert insgesamt bekannte, solide Action-Kost mit gutem Unterhaltungswert, aber wenigen Überraschungen.

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Jan-Hendrik Fleischer

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