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Diese Firmen verfolgen den Nutzer beim Surfen – und so hindert man sie daran

Diese Firmen verfolgen den Nutzer beim Surfen – und so hindert man sie daran
Fabrizio Ferri-Benedetti

Fabrizio Ferri-Benedetti

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Man stelle sich vor: Nach dem Besuch eines Online-Shops für Sportartikel findet man zehn Minuten später dieselben Artikel auf einer anderen Website als Werbung. Zauberei? Wohl kaum. Mittels Cookies wissen Werbeagenturen ganz genau, was die Internet-User interessiert und zeigen es dann, wenn man es am wenigsten erwartet.

Ein Beispiel: Beim Surfen stößt man auf eine Reise-Agentur. Dieselbe Reise erscheint später als Werbung (Quelle)

Was manchmal ganz schön unheimlich erscheint, hat man vorher selbst unbewusst erlaubt. Zumeist ignorieren man diese Art von Werbung, bis mal eine ins Schwarze trifft. Und dann kommt die Panik: Die wissen, was mich interessiert! Auch wenn keine direkte Gefahr besteht, kann diese “intelligente” Werbung sehr störend sein. Daher ist wichtig zu wissen, wie sie funktioniert und wie man sie ein für allemal loswerden kann.

Wie funktioniert intelligente Werbung?

Erinnert eine Werbeanzeige sich an frühere Suchen oder eigene Interessen, haben wir es mit sogenannter verhaltensbasierter Werbung zu tun. Verhaltensbasierte Werbung erkennt man an einem Dreieck, das die Werbeagenturen zur Anzeige anfügen.

Das Dreieck zeigt an, dass die Werbung auf der Grundlage von Interessen des Internet-Users entstanden ist.

Hierfür greift die Werbung auf sogenannte Tracking-Cookies zurück, kleine Text-Dateien, die Informationen über das Surfverhalten der User festhält und diese an Werbeagenturen weitergibt, die diese Informationen dann verwerten.

Cookies sind kleine Textinformationen, die öffentliche Daten über die Internet-User sammeln.

Viele sehen diese Cookies daher als Angriff auf ihre Privatsphäre an. Und auch wenn sie keine Informationen enthalten, die auf die eigene Person zurückführt, könnten die Cookies für schädliche Zwecke missbraucht oder von Regierungen gegen einen verwendet werden.

Wie man sich schützen kann

Die European Interactive Digital Advertising Alliance, eine Organisation, der die meisten interaktiven Werbeagenturen angehören, hat die internationale Online-Plattform YourOnlineChoices ins Leben gerufen. Diese informiert über verhaltensbasierte Werbung und hilft bei der Entscheidung, bei welchen Unternehmen man verhaltensbasierte Werbung akzeptieren will und bei welchen nicht.

In den Einstellungen von YourOnlineChoices werden über 80 Unternehmen angezeigt, die verhaltensbasierte Werbekampagnen verwalten. Das sind viele und die meisten von ihnen sind wahrscheinlich auf allen unseren PCs aktiv.

Zu jedem Unternehmen erscheinen zusätzliche Informationen sowie schließlich die Frage, ob deren Tracking-Cookies deaktiviert werden sollen. Im Prinzip müssen die Unternehmen diese Entscheidung akzeptieren, vorausgesetzt, man löscht nach Ändern der Einstellungen die Cookies nicht.

Über Schaltflächen können Tracking-Cookies aktiviert oder deaktiviert werden.

Andere Möglichkeiten zum Vermeiden von Tracking

YourOnlineChoices ist der offizielle Weg. Man kann seine Privatsphäre aber auch anders schützen:

Diese Maßnahmen machen jeder Werbeagentur das Leben schwer. Mit Adblock Plus lässt sich sogar ein Großteil aller Werbung verhindern. Vor einem solchen Schritt sollte man aber genau überlegen, was man möchte.

Intelligente oder klassische Werbung? – Die Qual der Wahl

Werbeagenturen möchten natürlich verhindern, dass man ihre Cookies deaktiviert. Nach deren Berechnungen müsste man rund 60 € pro Monat zahlen, wenn man das Internet ohne Werbung nutzen möchte. Eine effektiv eingesetzte Werbung bringt die Wirtschaft in Bewegung und ermöglicht, dass unsere Lieblingsshops bestehen bleiben.

Die Do Not Track-Option von Firefox verhindert, dass Werbecookies aktiv werden.

Meiner Meinung nach sind manche personalisierten Werbunganzeigen sogar nützlich. Doch nichts ersetzt eine intelligente und gut eingesetzte Werbekampagne. Vielleicht sollte man einfach mal eine Weile die personalisierte Werbung deaktivieren, um hinterher vergleichen zu können.

Original-Artikel auf Spanisch.

Welche Werbung würden Sie wählen: die personalisierte oder allgemeine Werbung?

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