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Elder Scrolls Online: Action-RPG mit hunderten Spielern

Jan-Hendrik Fleischer

Jan-Hendrik Fleischer

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Elder Scrolls Online ist das neue Massively Multiplayer Online Role Playing Game (MMORPG) der Skyrim-Schmiede Bethesda. Besonders an dem Spiel sind die flüssigen, actionbetonten Echtzeitkämpfe in der offenen Fantasy-Welt und die Multiplattform-Umsetzung für PC, Playstation 4 und Xbox One. Ich habe die Beta-Version auf der Gamescom 2013 ausprobiert.

Zu Beginn gleicht Elder Scrolls Online den meisten Rollenspielen: Man baut sich seinen Charakter zusammen. Das fängt bei der Statur an und hört bei Geschlecht, Klasse und Rasse auf. Anschließend nimmt man Aufträge an. Wie in Skyrim leitet den Spieler ein Wegpunkt-System zum nächsten Schlüsselpunkt der Quest in der offenen, frei begehbaren Welt.

Elder Scrolls Online: Action-RPG mit hunderten Spielern

Der Weg ist das Ziel

In der Anfangsphase fällt mir auf, dass der Weg das Schwierigste an einer Quest sein kann. Da sieht man sein Ziel vor Augen und erreicht es doch nicht, weil eine Steilwand ein unüberwindbares Hindernis darstellt. Erst ein Umweg offenbart den wenig offensichtlichen Zugang auf die höher gelegenen Bereiche.

Echtzeit-Kämpfe

Unterwegs kann man sich mit ersten kleinen Gegnern wie Wölfen, Skeletten oder Bären messen. Die Kämpfe funktionieren wie in Skyrim: Man richtet mit der Maus die Kamera aus und startet mit der Maustaste einen Angriff. Ein langer Tastendruck startet einen langsamen, aber besonders wuchtigen Angriff. Über Ziffertasten kann man Spezialfähigkeiten einsetzen und beispielsweise magische Attacken entfesseln. Das verbraucht Mana, die sich im Lauf der Zeit wieder füllt. Alternativ kann man auch Manatränke schlürfen. Dasselbe gilt für erlittene Wunden: Mit der Zeit füllt sich die Lebensenergie wieder.

Das Kampfsystem ist ebenso leicht zugänglich wie in Skyrim. Man muss im Gegensatz zu Final Fantasy XIV – A Realm Reborn keine Gegner markieren, sondern haut einfach zu. Kommen Mitspieler zu Hilfe, nimmt man gemeinsam stärkere Feinde in die Zange. In der getesteten Beta-Version zeigt sich, dass die Aufmerksamkeit der Gegner rasch von einem angreifenden menschlichen Spieler auf den nächsten wechselt. Das erscheint nicht immer clever, gibt den Spielern aber taktische Vorteile.

Waffen und Rüstung verbessern

Besiegte Gegner lassen Geld und mitunter Waffen oder Rüstungsteile fallen. Über das Inventar greift der Spieler in den Rucksack seines Helden und rüstet diesen mit besseren Gegenstände aus. Wie in Skyrim verbessert man Waffen und Rüstungen durch den Gebrauch: Je mehr man das Schwert schwingt, desto besser wird die Spielfigur mit genau diesem Waffentyp. Dasselbe gilt für Rüstungen, die man durch eingesteckte Hiebe trainiert.

Neben dem Haupt-Handlungsstrang kann man jederzeit Nebenaufgaben annehmen, indem man mit Personen spricht. Man erkundet nicht nur die offene Welt mit ihren Wald-und Hügellandschaften, sondern auch Höhlen und Dungeons. Mein erster Ausflug an einen solchen Ort erweist sich als recht kurz: Zwei Gegner bewachen einen Schatz und sind mit der Hilfe von Mitspielern rasch besiegt.

Solide Technik

Grafisch wirkt Elder Scrolls Online in der angespielten Beta-Version solide. Die Umgebung ist hinreichend detailgetreu. Nur die Spielfiguren wirken etwas flach. Gesichter weisen kaum Details und Tiefe auf.

Spielwelt und Figuren entsprechen westlichen Gepflogenheiten: Die Grafik ist etwas fahl, die Figuren wirken schmutzig, kantig und weit weniger herausgeputzt als in typischen japanischen Rollenspielen. Auch die Animationen sind nicht so ausgefeilt wie etwa in Final Fantasy XIV – A Realm Reborn.

Fazit: Actionreich, aber zu einfaches Kampfsystem

Persönlich sagen mir die Echtzeitkämpfe in Elder Scrolls Online sehr zu. Das Spiel fühlt sich sehr dynamisch, actionreich an – im Grunde wie Skyrim mit Freunden. Zumindest ist das die Absicht der Entwickler. Während des Testspiels hatte ich nicht den Eindruck, dass ein Team wirklich nötig ist. Das sollte man nicht überbewerten. Dasselbe gilt für die Anfangsphase der meisten MMOs – jene Spielphase, in der man sich mit Waffen, Ausrüstung, Umgebung und Kampf vertraut macht.

Allerdings ist das Echtzeit-Kampfsystem auch eine Gefahr: Es ist zu einfach.Immer dieselben Hiebe mit der linken Maustaste aus, gefolgt von einige Spezialattacken führen zum schnellen Erfolg. Im Gegensatz zu Skyrim sind die Kommandos so stark vereinfacht, dass sich auf Dauer Langeweile einstellen kann.

Langeweile abwenden können abwechslungsreiche Spielorte und spannende Dungeons – letzteres war aber gerade nicht Skyrims Stärke mit den vielen sehr ähnlich gestalteten Verliesen. Ob Elder Scrolls Online hier mehr bieten wird, lässt sich in diesem kurzen Test nicht beurteilen.

Insgesamt gefällt mir, was ich gesehen habe, trotz der offenen Fragen. Abwechslung und Spannung in Gruppenkämpfen sind die offenen Schlüsselfragen, die sich erst beantworten lassen, wenn das Spiel erscheint.

Elder Scrolls Online erscheint 2014 für PC, Playstation 4 und Xbox One. Das Spiel setzt ein monatliches Abonnement voraus.

Alles zur Gamescom 2013

Jan-Hendrik Fleischer

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