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Interview TuneUp Utilities: Der Veteran unter den Windows-Tuning-Programmen

Frank Martin Lauterwein

Frank Martin Lauterwein

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Vor 13 Jahren wurde in Deutschland die erste Version des System-Optimierungsprogramms TuneUp Utilities veröffentlicht. Im Laufe der Jahre entwickelte sich die Software für viele Anwender zum Standard für Systemreinigung und -wartung.

Die aktuelle TuneUp-Version trägt den Namen 2010 und hat wie jedes Jahr zusätzliche Funktionen an Bord. Schließlich ist man nicht alleine auf dem Markt für kostenpflichtige Software und auch die Anbieter von Freeware bessern ihre Produkte ständig nach. TuneUp-Produktmanager Christian Pietsch lässt OnSoftware im Interview unter die Haube der beliebten Software blicken.

OnSoftware: Eine der Neuerungen der aktuellen Version von TuneUp Utilities ist der so genannte Turbo Modus. Wann sollte der Anwender diese Funktion nutzen?

Christian Pietsch: Der Turbo-Modus richtet sich in erster Linie an Gamer, die für ein Computerspiel die maximale Leistung des Rechners fordern. Diese Einstellung kitzelt zusätzliche Prozessor-Kraft aus dem PC, in dem nicht benötigte Prozesse abgeschaltet werden. Diesen Modus schaltet man so einfach ein wie aus. Ein Klick auf die virtuelle Turbo-Modus-Taste genügt. Der Computer kehrt nach der Deaktivierung dieser Funktion wieder in den Ursprungszustand zurück.

OnSoftware: Ebenfalls neu ist die TuneUp Utilities Live-Optimierung. Was bewirkt dieses Feature?

Pietsch: Die Live-Optimierung hält speicherhungrige Programme automatisch im Zaum. Starte ich beispielsweise Microsoft Word 2007, so verteilt TuneUp die Ressourcen entsprechend neu und stellt der gerade aktiven Software mehr Leistung bereit.

OnSoftware: Wie kann man sich das vorstellen? Nach welchen Kriterien geht TuneUp bei dieser Umverteilung vor?

Pietsch: Die Optimierung verläuft vollautomatisch und orientiert sich an dem gerade benötigten Bedarf. Hinzu kommt eine Whitelist, in der alle Prozesse vermerkt sind, deren Priorität nicht verändert werden darf. Dazu zählen beispielsweise Sicherheitssoftware, aber auch wichtige Systemprozesse.

OnSoftware: Ein weiterer, elementarer Bestandteil von TuneUp Utilities ist der Start-Manager. Woher weiß TuneUp, welche Programme zwingend notwendig, welche zu vernachlässigen sind?

Pietsch: Das sind Werte, die wir in unserem Team ermitteln. Hin und wieder bekommen  wir auch Informationen von Nutzern, aber in der Regel recherchieren wir das selbst.

OnSoftware: Wie viele andere Programme auch bringt TuneUp Utilities einen Registry-Reiniger mit. Diese Funktion ist umstritten. Manchmal schafft eine solche Reinigung mehr Probleme als sie löst, Experten wie Mark Russinovich halten Registry-Cleaner für überflüssig weil wirkungslos…

Pietsch: Das ist ein mehr als kontroverses Thema. Manch einer sagt, dass die Optimierung der Windows-Registry sehr wohl die Leistung eines Computers verbessert. Ich bin der Auffassung, dass die Verbesserungen minimal sind. Diese Registry-Reinigung ist nur ein Punkt unter vielen. Wirkungslos ist dieser Vorgang jedoch nicht; vor allem wenn die Registry fehlerhafte Einträge enthält.

OnSoftware: Neben kostenpflichtigen Programmen gibt es immer mehr Gratis-Software, die ähnliche Werkzeuge wie TuneUp-Utilities mitbringt. Ist mit einer kostenlosen “Lite” Version von TuneUp zu rechen?

Pietsch: Derzeit gibt es solche Pläne nicht. Vielleicht in einigen Jahren. Wer weiß das heute schon. In jedem Fall denken wir darüber nach, die Software nach dem Ablauf der Probezeit mit einer reduzierten Anzahl von Optionen weiterhin funktionieren zu lassen.

OnSoftware: Ist der Sprung auf andere Plattformen wie Handys oder Mac OS X geplant?

Pietsch: Mit diesem Thema haben wir uns beschäftigt. Konkrete Pläne gibt es jedoch nicht.

OnSoftware: Wie passt TuneUp Utilities sein Produkt an Entwicklungen wie Cloud-Computing an?

Pietsch: Wir beobachten natürlich alle Trends und reagieren dementsprechend. So berücksichtigt unsere aktuelle Software beispielsweise die gestiegene Verbreitung von Netbooks. Betriebssysteme in der Wolke wie Chrome OS machen uns keine Sorgen. Diese Systeme sorgen erst in einigen Jahren für Veränderungen. Lokal installierte Software wird weiterhin eine bedeutende Rolle einnehmen.  Das liegt unter anderem an nicht immer dauerhaft oder leistungsstark vorhandenen Internetanschlüssen weltweit.

OnSoftware: Kann man trotz der lokalen Ausrichtung in Zukunft mit Features für das Netzwerk rechnen, wie beispielsweise eine Bandbreitenverwaltung oder ein Element, welches ein W-LAN-Netz auf Sicherheitslücken untersucht?

Pietsch: Das sind wichtige Themen. Sicherlich werden wir mittelfristig solche Optionen in TuneUp Utilities einbauen. Darüber hinaus entwickeln wir derzeit eine komplett neue Software, die unabhängig von TuneUp vertrieben wird. Details kann ich aber leider noch nicht verraten…

Das Interview führte Fabrizio Ferri von OnSoftware Spanien.

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