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Tipps und Tricks

Kernel Panic auf dem Mac? So bekommen Sie Ihren Apple-Rechner wieder in den Griff

Kernel Panic auf dem Mac? So bekommen Sie Ihren Apple-Rechner wieder in den Griff
Pier Francesco Piccolomini

Pier Francesco Piccolomini

  • Aktualisiert:

Die Kernel Panic hat einen sehr beruhigenden Namen. Doc wer weiß, was sich hinter der Fehlermeldung verbirgt, hat gute Chancen, dass sein Mac ungeschoren davonkommt.

Die Kernel Panic ist das Äquivalent zum Bluescreen-Fehler auf Windows-Rechnern und tritt auf Unix-basierten Betriebssysteme wie OS X und Linux auf.

Technisch gesehen ist eine Kernel Panic eine Art Notfall-Prozedur, die das Betriebssystem bei einem Systemfehler in Gang setzt, der ein sicheres Weiterarbeiten unmöglich macht. Das Betriebssystem wird von selbst geschlossen. Um den Computer weiter zu benutzen, muss man es manuell neu starten.

Kernel Panic sind äußerst selten und nicht immer ein Symptom schwerwiegender Probleme. Schon die Fehlfunktion eines defekten Datenpakets aus dem Netzwerk kann sie auslösen.

Grundsätzlich gilt: Wenn der Fehler nur einmal auftritt und nach dem Neustart auch nicht wiederkommt, brauchen Sie sich keine Sorgen zu machen.

Wenn Kernel Panic hingegen häufig – z. B. ein paar Mal pro Monat – auftritt, ist es besser, das Problem zu identifizieren und zu beheben.

Wir erklären, wie man eine Kernel Panic erkennt, Verursacher identifiziert und dauerhaft behebt.

Was verursacht eine Kernel Panic?

Zu den wichtigsten Ursachen zählen Hardware-Fehler am Mac oder einem externen Gerät. Einige dieser Probleme sind nur vorübergehend, verschwinden nach einem Neustart nach Kernel Panic und treten nicht wieder auf. Andere Fehler sind so hartnäckig, dass sie Ihren Computer unbrauchbar machen.

Mac AbsturzZu vorübergehenden Kernel Panic können beispielsweise Treiber oder schadhafte Plugins führen. Das lässt sich meist mit einem Neustart beheben.

Doch es gibt auch schwerwiegendere Fälle, die einer Behandlung bedürfen.

Wie man eine Kernel Panic erkennt

Das klassische Symptom ist der Bildschirm mit einem Einschalter im Hintergrund, der in mehreren Sprachen lakonisch die Nachricht überbringt: Sie müssen Ihren Computer neu starten.

Kernel Panic

Bisweilen ist ein Kernel Panic nicht sofort zu erkennen. Dann fährt sich der Rechner selbst herunter oder reagiert nicht mehr.

Um nun sicher zu stellen, dass es sich um eine Kernel Panic handelt, rufen Sie über das Gehe zu-Menü im Finder mit gedrückter alt-Tast den folgenden Pfad auf: /Library/Logs/DiagnosticReports (in Mavericks) auf. Dort finden Sie ein Log mit den Daten, die Ihnen verraten, ob eine KP aufgetreten ist.

Manchmal kann es jedoch vorkommen, dass es diese Datei nicht gibt. In diesem Fall ist das Problem wahrscheinlich in der Hardware des Mac zu suchen, wie fehlerhafter RAM-Speicher oder eine defekte Festplatte.

Wie man mit solchen Fällen umgeht, zeigen wir später.

Ausgelöst durch Anwendungen

Manchmal kann ein schlecht geschriebenes Programm eine Kernel Panic verursachen.

Bei einem Neustart nach Absturz bietet der Mac ab OS X 10.8 automatisch an, die Programme, die kurz vor dem KP ausgeführt wurden, wieder zu öffnen.

Mac Absturz

Am besten klicken Sie auf Öffnen. Auf diese Weise tritt der Kernel Panic wieder auf, wenn eine dieser Anwendungen die Ursache war. Wenn der Computer nun wieder crasht, öffnen Sie diese Anwendungen nicht wieder.

Nach dem Booten öffnen Sie die Anwendungen wieder, eine nach der anderen, bis der KP wieder erscheint. Deinstallieren Sie die betreffende Anwendung und das Problem dürfte gelöst sein.

Besser aktualisieren

Halten Sie Betriebssystem, Programme und Firmware auf dem neuesten Stand, das verringert die Wahrscheinlichkeit von Konflikten und einer daraus resultierenden Kernel Panic.

  • Software-Update im Menü Apple> Softwareaktualisierung starten und alle aktualisierbare Software auf den neusten Stand bringen.

Mac Update

  • überprüfen, dass die Versionen der Programme aus dem Store der jeweils neuesten Version entsprechen.

Startup- und Anmeldeobjekte

Auch hier kann die Ursache eines KP liegen. Um das herauszufinden, geht man so vor:

  • Deaktivieren Sie alle Login-Elemente über Apple> Systemeinstellungen > Benutzer & Gruppen, dann Benutzer wählen, zum Tab Anmeldeobjekte wechseln, alle auswählen und auf das Minus-Symbol klicken.

Mac Anmeldeobjekte

  • Starten Sie Ihren Mac im abgesicherten Boot-Modus indem Sie die Shift-Taste während des Startvorgangs gedrückt halten
  • Deaktivieren Sie alle Anmeldeobjekte für alle Konten und Gruppen, wie oben beschriebenen.
  • Einige Anwendungen installieren Login-Elemente, die automatisch mit dem Betriebssystem starten, bevor Sie sich selbst einloggen. Sie müssen auch diese deaktivieren. Dafür rufen Sie Library/StartupItems auf.

StartupItems

Dort finden Sie Ordner mit den Namen von einigen Anwendungen. Ziehen Sie alle in einen anderen Ordner – dafür brauchen Sie Admin-Rechte. Sind die Probleme behoben, dann können Sie sie wieder zurück an ihren angestammten Platz schieben.

  • Jetzt können Sie Ihren Mac neu starten. Wenn es kein Kernel Panic mehr gibt, dann war der Schuldige wohl einer der Logins oder Startups. Legen Sie ein Element nach dem anderen zurück, solange bis der der Fehler gefunden ist.

Treiber als Ursache

Wenn Sie vor kurzem einen Treiber installiert haben – zum Beispiel für einen neuen Drucker – und bei der Benutzung eine Kernel Panic auftritt, könnte hier das Problem liegen. Die falschen Treiber können das Betriebssystem zum Absturz bringen.

Prüfen Sie, dass Sie über die neueste Version für dieses spezielle Gerät – und nicht ein ähnliches Modell – verfügen und der Treiber mit Ihrer Version von OS X kompatibel ist. Die findet man im Apple-Menü in der oberen linken Ecke und klicken Sie auf Über diesen Mac.

Über diesen Mac

Die Festplatte

Die Festplatte muss freien Speicherplatz haben und in gutem Zustand sein. Zuerst heißt es nutzlose Daten loszuwerden. Jeder hat überflüssige Daten auf der Festplatte. Besonders komfortabel ist die Verwendung von OmniDiskSweeper, das einen Index von allen Inhalten auf dem Mac nach Größe erstellt.

OmniDiskSweeper

Auf diese Weise finden Sie schnell große, überflüssige Dateien, die Sie entfernen und so Platz auf der Festplatte schaffen.

Außerdem kann ein wenig Wartung der Festplatte nicht schaden. Dazu starten Sie den Mac von der Installations-CD des Betriebssystems. Legen Sie die DVD in das Laufwerk ein und starten Sie Ihren Mac mit gedrückter C-Taste oder von der Wiederherstellungspartition des Betriebssystems ab Lion aus – Neustart mit gedrückter Befehls- und R-Taste.

Rufen Sie das Festplattendienstprogramm unter Programme > Dienstprogramme > Festplattendienstprogramm auf, wählen aus der linken Spalte die betreffende Festplatte aus und klicken Sie auf Repair Disk.Festplattendienstprogramm

Keine Wirkung? Betriebssystem neu installieren

Wenn Sie alles ausprobiert haben und nichts davon Erfolg zeitigt, dann bleibt Ihnen nichts anderes, als das Betriebssystem neu zu installieren. Bei OS X 10.9 Mavericks geht man laut Apple folgendermaßen vor:

  • Stellen Sie sicher, dass das Netzteil an den Computer und eine Steckdose angeschlossen ist
  • Starten Sie Ihren Mac mit gedrückter Befehls (⌘)- und R-Taste
  • Wählen Sie ein Netzwerk aus dem Menü oder schließen ein Ethernet-Kabel an
  • Rufen Sie Festplattendienstprogramm auf und klicken Sie auf Fortfahren
  • Wählen Sie die Festplatte auf der linken Seite und klicken auf Löschen
  • Rufen Sie Mac OS Extended im Menü Format auf, vergeben Sie einen Namen und klicken auf Löschen
  • Sobald Sie die Disk gelöscht haben, wählen Sie Disk Festplattendienstprogramm > Festplattendienstprogramm beenden
  • Wählen Sie OS X erneut installieren, klicken auf Fortfahren und folgen den Anweisungen

Keine Sorge…

OS X ist ein Unix-basiertes System und die Wahrscheinlichkeit eines Crashs ist sehr gering. Wenn Sie ein umsichtiger Mac-User sind und mit Time Machine regelmäßig Backups anlegen, brauchen Sie den schwarzen Bildschirm nicht zu fürchten.

Ein letzter Punkt: Die Kernel Panic kann auch durch interne Hardware-Komponenten im Mac wie RAM oder Festplatte verursacht werden. Wenn Sie glauben, dass das der Fall sein könnte, empfehlen wir, ein Apple-Center zu konsultieren.

Pier Francesco Piccolomini

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