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Need for Speed Rivals angespielt: Tuning und wilde Verfolgungsjagden

Jan-Hendrik Fleischer

Jan-Hendrik Fleischer

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Need for Speed Rivals bringt die automobile Katz- und Mausjagd zurück auf den Rechner. Wahlweise setzt man als Cop Verkehrsrowdies nach oder büchst als Racer den Verfolgern aus. Ich habe auf der Gamescom 2013 einen Blick auf die frühe Alpha-Version des Rennspiels geworfen.

Auf den ersten Blick fühle ich mich direkt an NFS Most Wanted erinnert. Eine Übersichtskarte zeigt eine offene, frei befahrbare Welt. Über Spawnpunkte springe ich an der gewünschten Stelle direkt in das Spiel. Ich kann als Cop oder als Racer Gas geben. Zunächst habe ich mit als Racer versucht.

Need for Speed Rivals angespielt: Tuning und wilde Verfolgungsjagden

Als Racer auf das Gaspedal treten

Ich düse ein wenig die Strecke entlang und rutsche in der ersten Kurve direkt auf den Seitenstreifen. Die Handbremse hat in Hot Pursuit oder Most Wanted Wunder bewirkt und mich elegant um enge Abschnitte zirkeln lassen. Also versuche ich in der nächsten Kurve mein Glück. Statt in den Gegenverkehr zu schlittern, bricht mir nun brutal das Heck aus und ich stehe quer.

Lektion gelernt: Die Handbremse ist nur noch etwas für Notfälle. Besser gleitet es sich mit behutsamem Druck auf die Bremse um Kurven, gefolgt von einem beherzten Druck auf das Gaspedal. Das leitet einen eleganten Drift ein, der sich wieder so anfühlt wie in vorherigen Need-for-Speed-Spielen.

Ich wage ein erstes Rennen und fordere einen anderen Spieler heraus. Dazu muss ich mich einem markierten Fahrzeug lediglich nähern und die eingeblendete Taste drücken. Sofort beginnt ein Rennen. Das Ziel wird auf der Karte eingezeichnet und eine weiße Markierung weist den Weg.

Der Gegner schlittert in seinem roten Lamborghini eine vereiste Kurve entlang. Ich sehe ganz deutlich, wie die Reifen an Haftung verlieren und das Fahrzeug nur mit Müh und Not abgefangen wird. Ich nutze die Chance und ziehe vorbei. Kontrolliert lenke ich meinen Porsche an anderen Verkehrsteilnehmern entlang. Einschläge in der Mauer bleiben weitgehend ohne sichtbare Schäden an meinem Wagen.

Plötzlich donnert der Gegner wieder an mir vorbei und ich erinnere mich an den ungeliebten Gummibandeffekt. Um zurückliegende Fahrer nicht zu frustrieren, peitschen sie mit hoher Geschwindigkeit an den Führenden heran. Dieser kann sich kaum wehren – aber das gehört bei Arcade-Racern zum üblichen Rezept. Nur scheint es mir in Need for Speed immer schlimmer zu werden, was letztlich Rennen zur Glückssache macht. So auch in meinem Testspiel: Munter wechseln sich die Positionen bis zum Ziel stetig ab. Mit Glück habe ich im letzten Moment die Nase vorn, mit Können hatte das allerdings nichts zu tun.

Als Cop auf Raserjagd

Die Zeit ist reif für einen Rollentausch: Ich will es als Cop krachen lassen. Wie wechsle ich die Rolle? Zunächst muss ich einen Stützpunkt erreichen, um über das Hauptmenü zum Jäger zu werden. Auf der Straße sind sofort Hotspots eingetragen. Ich aktiviere einen davon.

Es erscheint ein Pulk von Rasern, denen ich nachstelle. Ich hänge hinter dem Letztplatzierten. Mit krachendem Rumms haue ich ihm ein Stück Kofferraum weg. Die Karosserie verformt sich sichtbarer als bei mir im vorherigen Raser-Modus. Oberhalb des Fahrzeugs weist eine Leiste darauf hin, wie viel Schaden der Racer noch einstecken kann. Wie in vorherigen Need-for-Speed-Folgen stellt man Fahrzeuge, indem man diese zerstört oder ausbremst.

Ich entscheide mich für die rabiate Methode. Einige heftige Einschläge von hinten und in die Flanke, schon ist der erste Racer aus dem Rennen. Irgendwie habe ich wohl auch aus Versehen den Störsender EMP eingesetzt. Die Tastenbelegung ist anders als gewohnt.

Derweil bricht der Rest des Pulks zur Seite aus, donnert durch Holzzäune und springt nach rasanten Richtungswechseln über eine Rampe auf eine parallel verlaufende Straße. Staub umhüllt die Fahrzeuge und behindert die Sicht. In dem Moment der Ohnmacht greife ich auf eine bewährte Waffe der Verkehrsüberwacher zurück: Ich rufe eine Straßensperre, an der auch gleich zwei Racer hängen bleiben.

Der vierte und letzte Sünder hat sich im Tumult dünne gemacht und sich uneinholbar davon gestohlen. Glück für ihn! Das Rennen ist vorbei. Drei von vier Racern habe ich das Handwerk gelegt – gar nicht so schlecht für den von mir ungeliebten Spielmodus.

Darüber hinaus habe ich noch einen Schnelleinsatz begonnen – zur vorbestimmten Zeit zum Einsatz eilen. Es handelt sich um eines der aus Hot Pusuit bekannten Zeitrennen, an denen sich wenig geändert hat. Man muss zum Ziel spurten und sich für eine Goldmedaille tüchtig ins Zeug legen. Ob Kollisionen und Rempler zu Strafsekunden führen, konnte ich nicht mehr testen – die begrenzte Spielzeit war verstrichen.

Endlich wieder zurück: Modifizierungen für Optik und Leistung

Virtuelle Schrauber und Fahrzeug-Lackierer können sich in NFS Rivals austoben. Schier endlose Farbvarianten kann man seinem Boliden verpassen und dem Rennwagen mit Aufklebern, Rallye-Streifen und Body-Kits den letzten optischen Schliff geben.

Darüber hinaus kann man endlich auch wieder die Leistung durch Fahrzeug-Tuning steigern. Viele Teile muss man sich allerdings erst erspielen. Leistungssteigerung ist ein Privileg der Racer – Cops beschleunigen ihr Fahrzeug nicht, sondern sorgen mit verbesserten Waffensystemen für rasch gestoppte Verkehrssünder.

Mit Overview den Freunden nachstellen

Ein nettes Gimmick ist Overview. Mit der für Android und iOS kostenlosen App bringt man das Renngeschehen auf den zweiten Schirm (second Screen). Man hat einen Überblick über die Rennen von Freunden und kann ihnen etwa unterwegs helfen oder ihnen das Rennleben schwerer machen. Mit einem Touch auf iPad & Co repariert man deren Fahrzeug oder legt die Waffensysteme lahm. Den Effekt spürt der betroffene Freund in Echtzeit.

Technik: gemischter Eindruck von der frühen Spielversion

Technisch macht das Spiel für eine Alpha-Version einen wechselhaften Eindruck. Es gab in meinem Fall keine Abstürze und die Motoren brummen kraftvoll aus den Kopfhörern. Weniger überzeugte mich die Grafik. Alpha hin oder her, die Grafiken wirken auf der PS4-Testumgebung kaum besser als die des betagten Hot Pursuit. An dem Schadensmodell muss noch gefeilt werden.

Dasselbe gilt für die noch recht hölzernen Elemente abseits der Strecke. So fehlen Überwachungskameras noch komplett und sind nur als Platzhalter abgebildet. Ich würde mir auch einen schwächeren Gummiband-Effekt wünschen. Es bleibt noch einiges zu tun bis zur Veröffentlichung am 21. November 2013. Need for Speed Rivals erscheint für PC, Playstation 3, Xbox 360, Playstation 4 und Xbox One.

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Jan-Hendrik Fleischer

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