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Vevo vs. YouTube: Was kann das neue Musikvideoportal?

Mareike Erlmann

Mareike Erlmann

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Am 1. Oktober ist der Musikvideo-Dienst Vevo in Deutschland online gegangen. Nach eigenen Angaben hat der Dienst über 75.000 hochauflösende Musikvideos im Angebot. Zugriff haben Musikfans über den Browser, mobile Apps für Android, iOS und Windows Phone sowie Xbox, Apple TV und Roku.

Welche Vorteile hat der in Deutschland lang erwartete Dienst? Wir haben Vevo unter die Lupe genommen und mit YouTube verglichen.

Vevo vs. YouTube: Was kann das neue Musikvideoportal?

Größeres Angebot an offiziellen Musik-Videos

Vevo hat im Gegensatz zu YouTube eine Einigung mit der Verwertungsgesellschaft Gema erreicht. Wer offizielle Musikvideos der Künstler sucht, schaut daher bei YouTube oft in die Röhre, während man bei Vevo fündig wird.

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Anders als in den bisherigen Vevo-Ländern USA, Australien, Brasilien, Kanada, Frankreich, Irland, Italien, Neuseeland, Spanien und Großbritannien kooperiert Vevo folgerichtig in Deutschland auch nicht mit YouTube.

Bestimmte Künstler wie etwa Die Toten Hosen oder Metallica sind auch auf Vevo nicht vertreten.

Playlists speichern

In Vevo kann man, wie auch in YouTube eigene Playlists anlegen. Ähnlich der Künstlerradio-Funktion auf Musik-Streamingdiensten wie Spotify oder Ampya bietet Vevo bei jedem laufenden Video eine Playlist passend zum laufenden Song. Diese Playlist aus etwa 20 Videos läuft automatisch durch. Auf Wunsch speichert man die Liste in seinem Profil ab, bearbeitet die Daten und gibt die Playlist an Freunde weiter.

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Eine Speicher-Funktion wie Später ansehen auf YouTube gibt es auf Vevo nicht.

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Magazin-Angebote

Vevo ist ein reines Musikvideoportal. Neben den eigentlichen Videos produziert Vevo eigene Magazine zu Neuigkeiten aus der Musikwelt. So werden beispielsweise im Format Hot this Week in 1:30 Minuten auf Englisch Nachrichten aus der Musikszene zusammengefasst.

Das Magazin Lift stellt vielversprechende Newcomer in Videointerviews und Texten vor. Die Inhalte sind teils auf Deutsch und teils auf Englisch. Weitere der insgesamt rund 20 Vevo Originals Angebote sind beispielsweise Live on Letterman, AMEX Unstaged,oder ASK:Reply, wo Fans ihre Fragen direkt per Video-Chat an die Künstler stellen.

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YouTube kann hier nicht mithalten, hat aber auch nicht den Anspruch. Die beiden Portale unterscheiden sich  grundlegend in ihrer Zielsetzung. Im Gegensatz zu YouTube bietet Vevo wiederum keine Möglichkeit, eigene Videos hochzuladen. Diese Beschränkung bietet die Sicherheit, dass alle Videos garantiert legal sind.

Abonnements

Auf Vevo gibt es keine Möglichkeit, sich über neue Inhalte eines bestimmten Künstlers automatisch informieren zu lassen. YouTube punktet hier mit Abonnements.

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Allerdings ist die Enttäuschung wieder groß, wenn im YouTube-Abo Videos auftauchen, die in Deutschland gesperrt sind. Eine Suche nach demselben Videos auf Vevo war im Test immer erfolgreich. Man kann sich also per YouTube auf dem Laufenden halten und die Inhalte dann auf Vevo bekommen. Nicht gerade komfortabel, momentan aber wohl der einzige Weg.

Soziale Netzwerke

Vevo ist eng mit Facebook verknüpft. Man kann sich direkt über sein Facebook-Konto in Vevo anmelden. Twitter und Google+ sind ebenfalls integriert und man teilt Songs oder komplette Playlists direkt über die sozialen Netzwerke.

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YouTube nutzt man über ein Google-Konto. Die Teilmöglichkeiten für einzelne Videos reichen von Facebook, Google+ und Twitter über Reddit und Tumblr bis zu Odnoklassniki und LiveJournal. Insgesamt zehn soziale Netzwerke stehen bereit. Will man eine bestimmte Szene im Video besonders hervorheben, setzt man den Startzeitpunkt für das geteilte Video einfach an diesen Zeitpunkt.

Fazit: Das beste aus zwei Welten nutzen

Vevo bringt endlich lang vermisste offizielle Musikvideos vieler Künstler auf deutsche Bildschirme. Interessant sind auch die Magazin-Inhalte, hier lernt man aufsteigende Bands und Musiker kennen oder informiert sich über Aktuelles aus der Musikszene. Mit Hilfe der automatisch erstellten Playlists zum Video entdeckt man auf Vevo leicht neue Künstler.

Wer sich allerdings ganz gezielt über bestimmte Bands auf dem Laufenden halten will, ist mit YouTube-Abonnements besser bedient. Sind dort neu erscheinende Videos in Deutschland gesperrt, kann wiederum ein Versuch bei Vevo erfolgreich sein. Freunde anderer sozialer Netzwerke als Facebook, Twitter und Google+ fahren bei YouTube besser.

Vevo wird YouTube im Bereich Musikvideos in Deutschland sicher nicht komplett ersetzen, bringt aber einen großen Mehrwert für Musikfreunde im Gema-Land Deutschland. Eine Kombination aus beiden Angeboten ist momentan wohl die beste Lösung.

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