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Was ist Snapchat und welche Gefahren verbergen sich dahinter?

Fabrizio Ferri-Benedetti

Fabrizio Ferri-Benedetti

  • Aktualisiert:

Mit Snapchat verschickt man Fotos oder Videos, die sich kurz später selbst löschen. Rund 150 Millionen Bilder werden täglich so ausgetauscht. Da bieten sich viele Möglichkeiten, allerdings auch Probleme. Wir erklären, wie Snapchat funktioniert und wie man mit spannenden Themen wie Sexting umgeht.

Das Wichtigste in 10 Sekunden

Snapchat gibt es für Android und iPhone. Die Messenger-App verschickt Fotos, Videos oder Texte an einen oder mehrere Konakte. Die Empfänger können die verschickten Informationen für maximal zehn Sekunden ansehen. Danach löschen sich die Bilder automatisch und können nicht mehr angesehen werden.

Was ist Snapchat und welche Gefahren verbergen sich dahinter?

Mensajes que se destruyen

Einmal gesendet ist die Nachricht nach dem Lesen unwiderruflich verloren.

So funktioniert Snapchat

Um Snapchat zu nutzen, muss man sich zunächst registrieren. Man gibt seine E-Mail-Adresse und ein Passwort ein und sucht sich einen Nickname aus. Fotos können nur an Kontakte geschickt werden, die auch Snapchat nutzen. Sie stehen in der Kontaktliste der App.

Als nächstes schießt man mit dem Smartphone ein Bild. Vor dem Versenden wählt man aus, wie lange das Foto beim Empfänger sichtbar sein soll. Der Empfänger kann es maximal zehn Sekunden lang sehen. Das Bild kann an einen oder mehrere Kontakte geschickt werden. Wann die Nachricht geöffnet wird, bleibt dem Empfänger überlassen.

Nach dem Öffnen der Nachricht beginnt ein Countdown. Am Ende löscht Snapchat das Bild. Übrig bleibt nur eine Notiz in der History. Dort steht lediglich, dass man eine Nachricht erhalten hat und von wem sie gesendet wurde. Öffnet man die Nachricht überhaupt nicht, wird sie nach 30 Tagen vom Snapchat-Server gelöscht.

Was ist Sexting?

Snapchat versendet Bilder mit einer sehr kurzen Lebensdauer. Mit der kurzen Lebensdauer wird auch das sogenannte Sexting leicht. Darunter versteht man den Versand eigens erstellter erotischer Bilder über das Handy. Das kann aber fürchterliche Konsequenzen haben bis hin zum Cyber-Mobbing.

Das Snapchat-Icon erscheint mit einem Geist und zwei Mädchen…

Kann man Snapchat Bilder speichern?

Mit Snapchat versendete Bilder werden auf dem App-Server gespeichert, bis der Empfänger die Nachricht öffnet. Sobald das Bild den Server verlassen hat, wird es temporär auf dem Gerät des Empfängers mit der Endung .jpegnomedia gespeichert.

Per Screenshot kann man ein Snapchat-Bild speichern. Allerdings ist das nicht ganz einfach, da Snapchat das Display belegt. Eine andere Option: Man erstellt einen Screenshot mit einem Android-Emulator wie zum Beispiel BlueStacks.

Snapchat en Bluestacks

Snapchat auf BlueStacks: einfach, sicher und schnell

So lange die Snapchat-Nachricht mit dem Foto noch nicht geöffnet wurde, speichert man das Bild, wenn das Smartphone gerootet wurde oder einen Jailbreak besitzt. Dann setzt man Apps wie zum Beispiel Snapgrab ein. Snapgrab ruft Bilder aus ungeöffneten Snapchat-Nachrichten ab.

Snapgrab ruft Snapchat-Nachrichten ab, indem die App den Countdown aussetzt.

Sobald das Bild vom Empfänger betrachtet wurde, wird es umgehend gelöscht. Allerdings nicht auf die sicherste Art und Weise. Mit forensischer Software kann man es immer noch ausfindig machen.

Undelete findet auf gerooteten Smartphones gelöschte Bilder wieder.

Ist Snapchat sicher?

Die Sicherheit einer App hängt immer von dem Gebrauch ab. Snapchat ist eine harmlose App und besitzt deshalb keine Sicherheitsstandards wie eine Verschlüsselung oder eine vollständige Löschung der Dateien.

Snapchat kann man auf unterschiedliche Art und Weise nutzen.

Die größte Gerfahr geht von Snapchat aus, wenn es ohne Bedacht und impulsiv genutzt wird. Um das zu vermeiden, sollte man folgende Tipps beachten:

  • die App sollte nicht von Minderjährigen genutzt werden
  • Nachrichtenversand nur an andere Erwachsene
  • niemals Bilder oder Videos an Unbekannte verschicken
  • Kontakte blocken, die beleidigende Nachrichten versenden
  • in den Optionen Nur Freunde können Fotos senden wählen
  • keine persönlichen Informationen preisgeben
  • bei Cyber-Mobbing den Täter anzeigen

Wer sich darüber im Klaren ist, was er mit seinem Smartphone tut und was er besser lässt, entgeht den Fallen. Wer unsicher ist, sollte zunächst innehalten, überlegen oder jemanden um Rat fragen.

Die Alternativen zu Snapchat

Es gibt verschiedene Apps, die wie Snapchat funktionieren. Eine davon ist zum Beispiel Facebook Poke. Die App funktioniert zwar nur auf dem iPhone, bietet aber höhere Sicherheitsstandards als Snapchat und besitzt auch mehr Nutzer.

Aufgrund der Verschlüsselung sendet man mit Gryphn auch sensible Daten.

Wickr gibt es bislang auch nur als iOS-Version. Die App besitzt eine Verschlüsselung, sendet Textnachrichten und löscht diese automatisch. Die Sicherheitsstandards sind auch bei Wickr höher als bei Snapchat. Allerdings ist die App nicht so populär wie Snapchat. Als Alternative für Android-Geräte bietet sich Gryphn an.

Original-Artikel auf Spanisch von Softonic-Redakteur Fabrizio Ferri-Benedetti.

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