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Angespielt: Legend of Grimrock erfindet Rollenspiele neu

Jan-Hendrik Fleischer

Jan-Hendrik Fleischer

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Legend of Grimrock bringt ein ungewöhnliches Rollenspiel auf den Rechner. Wie in Dungeon Master, Eye of the Beholder oder Chaos Strikes Back kriecht eine vierköpfige Truppe durch beklemmend enge Flure eines Verlieses.

Die Suche nach dem Ausgang aus dem Dungeon führt über tückische Fallen und wütende Kreaturen. Wir zeigen Euch, was Legend von Grimrock von typischen Rollenspielen unterscheidet.

1987 fing mit Dungeon Master alles an: Der Oldtimer unter den Rollenspielen machte mit langweiligen rundenbasierten Partien Schluss und erfand die Echtzeit-Rollenspiele. Ohne den Pionier gäbe es keine Hits wie World of Warcraft (Download), League of Legends (Download) oder Skyrim (Testbericht lesen). Seitdem sind viele Jahre ins Land gegangen, bis Legend of Grimrock einen ernsthaften Versuch unternimmt, Flair und Gameplay von Dungeon Master in ein modernes Spiel zu übertragen.

Was ist an Legend of Grimrock so besonders?

Spieler betrachten ihre Rollenspiel-Ikonen heutzutage von außen, meist von schräg oben. Das ist bei Legend of Grimrock anders. Wie in einem Ego-Shooter schlüpft man buchstäblich in die Haut seiner Helden und blickt aus ihrem Blickwinkel auf Monster und Fallen. Das zieht einen noch tiefer in das Spiel hinein und trägt zu einer beklemmenden Atmosphäre in den engen Fluren eines riesigen Dungeons bei. Dass man lediglich Soundeffekte und kaum Musik hört, verstärkt die Stimmung zusätzlich.

Ungewohnt ist auch die Steuerung seiner Helden. Man bewegt sie nicht einzeln, sondern ausschließlich in einer Vierergruppe. Sie stehen sozusagen Schulter an Schulter. Lediglich die Anordnung kann man ändern. Ist beispielsweise einer der beiden Krieger in der vorderen Reihe schwer verletzt, tauscht man ihn gegen einen unversehrten Recken aus der hinteren Reihe aus.

Die ungewöhnliche Perspektive wirkt sich auch auf das Kampfsystem aus. Man kann Gegner beispielsweise nicht in die Zange nehmen. Stattdessen nutzt man die Flure zu seinem Vorteil. So lassen sich gefährliche Kreaturen einzeln bekämpfen. In offenen Räumen kann man sie obendrein von der Seite angreifen, wo manche Widersacher Schwachstellen in der Rüstung aufweisen.

Zaubersprüche kombiniert man über ein Runensystem. Die Zusammensetzung erlernt man durch Ausprobieren oder mit Hilfe gefundener Spruchrollen. Mit selbst gebrauten Heiltränken kuriert man Verletzungen oder füllt die Zauberenergie Mana wieder auf.

Im Gegensatz zu den meisten Rollenspielen muss man bei Legend of Grimrock die Helden obendrein mit Nahrung versorgen. Lediglich Durst kennen die Abenteurer nicht – das war bei Dungeon Master noch anders.

Fazit: Rollenspiel für Feinschmecker!

Legend of Grimrock bringt Abwechslung in die schiere Flut sich immer stärker ähnelnder Rollenspiele. Knackige Rätsel, spannende Echtzeit-Kämpfe und Gänsehaut-Stimmung zeichnen das Rollenspiel aus. Ein echter Geheim-Tipp – längst nicht nur für Retro-Fans!

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