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Bada von Samsung: Was kann das neue Handy-Betriebssytem?

Cristina Vidal

Cristina Vidal

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Bei den mobilen Betriebssystemen geht es ganz schön lebendig zu: iPhone, Windows Mobile, Symbian, Maemo, Android, Palm und BlackBerry konkurrieren um die Gunst der Nutzer. Jedes Unternehmen kocht dabei sein eigenes mobiles Süppchen. Der Handymarkt wächst und gedeiht.

Und nun gibt auch noch Samsung seinen Senf dazu. Moralapostel, die am liebsten alle Handys unter dem gleichen System laufen sähen – natürlich nur unter ihrem Lieblingssystem – rümpfen vielleicht die Nase über den neuen Player aus Asien. Doch es ist durchaus interessant, was Samsung mit dem neuen Betriebssystem Bada zu bieten hat.

Bada ist ein koreanisches Wort und bedeutet Ozean. Ein schöner Name für ein mobiles Betriebssystem, das laut Hersteller massentauglich und für den Endkunden einfach sein soll. Wer sich keine teuren Designerhandys kaufen kann oder will, der greift in Samsungs Vorstellung zum anspruchslosen Massenhandy. Bada will das Betriebssystem für ein solches Massenhandy sein und behauptet von sich, völlig anspruchslos sowohl an technischen Voraussetzungen für Geräte als auch in Sachen Bedienung zu sein. Das wäre in der Tat nicht nur mal etwas Neues, sondern auch etwas höchst Willkommenes.

Was bringt  Bada nun an Neuem?
Entwickler können wohl tief in das Betriebssystem einwirken. Das System ist natürlich nicht wirklich offen, sondern basiert auf einem bereits von Samsung entwickelten eigenen System. Die Benutzeroberfläche soll Internet-Anwendungen und Diensten Platz bieten. Dabei sollen die Grundfunktionen eines Mobiltelefons wie Telefonie, Nachrichten oder Adressbuch als Grundausstattung erhalten bleiben, alles weitere aber als so genannte App nachgeladen werden.

Wer also nur telefoniert, SMS schreibt und die Weckfunktion nutzt, braucht sich um den Rest nicht weiter zu kümmern. Somit eignet sich das System auch für Handys, die technisch nicht alle von Bada angebotenen Merkmale nutzen können und entsprechend billiger sind. Wer braucht schon ein Highend-Gerät, um lediglich ein paar Zeichen Dummquatsch zu twittern, ein wackliges Foto auf Facebook zu laden oder die Weckfunktion zu konfigurieren?

Flash-Integration, Browser, 3D-Grafik Spiele und eine leichte Integration sozialer Netzwerke in die noch zu entwickelnden Apps will Bada allerdings auch unterstützen.

Programme mit erweiterten Kauffunktionen, beispielsweise für den Zukauf von Inhalten, Sporttickets oder Content-Abos, sollen den Nutzer zu einer erweiterten Verwendung des Handys locken. Damit wird die App-Welt auch für die renitenten Nur-Telefonierer attraktiv.

Interessant sind für Hersteller von Programmen sind die vielen Lokalisierungsfunktionen, die Bada zur Verfügung stellt. Auch soziale Netwerk-Funktionen, Content Management und service-orientierte Dienste sollen Programmierern bei der Gestaltung flexibler Angebote und Content-Anwendungen entgegenkommen. Bringt man dies mit erweiterten Sensortechniken wie Gesichtserkennung und anderen Sensoren für Wetter, Nähesensor oder Bewegungsmelder zusammen, ergibt sich ein sehr attraktives Paket für werbefinanzierte Programme.

Programmierern bietet Samsung mit einem Entwicklerwettbewerb eine finanzielle Motivation durch attraktive Geldpreise. Motivierend dürfte aber auch neben der hilfreichen Dokumentation das Wissen um die Massentauglichkeit der angekündigten Bada-Geräte sein, die weitaus häufiger anzutreffen sein werden als elitäre und teure Designerhandys.

Samsung AppStore
Natürlich soll auch der entsprechende AppStore dazu herauskommen. Und da liegt der Hase begraben. Selbstlos ist ja niemand im mobilen Geschäft. Und Letzteres zeichnet sich nach Meinung vieler “Zukunftsforscher” nun mal in der mobilen Werbung und in mobiler Software ab. Denn wer das Betriebssystem eines Handys kontrolliert, kann den Werbenden den direkten Zugang zum Nutzers bieten.

Gibt es also zum Betriebssystem noch den AppStore, ist die Sache rund: Der Nutzer hat einen bequemen Zugang zu netter Software, die Werbetreibenden können via Apps werben, und im Notfall kann das Betriebssystem auch einen alternativen Weg für die Werbung auf das Display zaubern.

Cristina Vidal

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