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Free-to-Play: Versteckte Kosten statt Spielspaß

Wolfgang Harbauer

Wolfgang Harbauer

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Viele Spiele für Android-Handys sind auf den ersten Blick kostenlos. Leider entspricht das nicht ganz der Wahrheit. Oft wird der Spieler während des Spiels zur Kasse gebeten. Wir zeigen, welche Top-Games als so genannte Free-to-Play-Spiele mit versteckten Kosten aufwarten und ziemlich teuer werden können.


Das Free-to-Play-Konzept funktioniert unterschwellig. Der Spieler lädt sich die Software erst einmal kostenlos herunter und muss auch im Spiel zunächst nichts bezahlen.

Der Haken kommt erst nach einer gewissen Spielzeit. Plötzlich muss man in einem Strategiespiel stundenlang warten, bis ein Gebäude gebaut ist. Oder man hat keine Leben mehr und muss auch hier geduldig sein, bis die Uhr abgelaufen und neue virtuelle Leben freigeschaltet sind.

Wem der Geduldsfaden reißt, greift alternativ zur Kreditkarte, gibt richtiges Geld aus und beschleunigt so den Spielverlauf. Wir haben uns fünf Top-Spiele im Google Play Store angeschaut, die auch beim Kassieren ganz weit vorn liegen und den Spieler schnell richtig viel Geld kosten können.

Die Simpsons Springfield

In Die Simpsons Springfield baut der Spieler Homer Simpsons zerstörte Heimatstadt wieder auf. Die Konstruktion der Gebäude braucht Zeit, kann aber mit virtuellen und kostenpflichtige Donuts beschleunigt werden.

Preise für Donuts:

1,79 Euro bis 89,99 Euro

Unsere Meinung: Das kann richtig teuer werden. Ohne Donuts darf man bei Simpsons Springfield gerne mal ein paar Stunden warten, bis ein Gebäude fertig ist. In dieser Zeit kann man getrost in Moes Kneipe ein paar Duff-Bier trinken.

Top Eleven – Fußballmanager

In Top Eleven – Fußballmanager versucht man als Fußballtrainer sein Glück. Das richtige Händchen bei Transfers sowie gezieltes Training sind im Wettstreit mit anderen Spielern der Schlüssel zum Erfolg. Wer schneller vorankommen will, kauft sich so genannte Tokens.

Preise für Tokens:

1,90 Euro bis 95 Euro

Unsere Meinung: Ohne zusätzliche Geldspritze kommt man auch im virtuellen Fußballgeschäft nicht voran. Wer gegen die realen Mitspieler bestehen will, zahlt drauf. Verzerrter Wettbewerb statt Financial Fairplay.


Age of Empire

In Age of Empire baut man ein Imperium auf. Wer seine Gebäude verbessern will, bringt am besten viel Geduld mit. Oder einen dicken Geldbeutel für Goldmünzen, die den Spielfluß erheblich beschleunigen.

Preise für Goldmünzen:

0,79 Cent bis 99,74 Euro

Unsere Meinung: Imperator sein ist eine teure Angelegenheit. War ja schon im alten Rom so.


Smurfs’ Village

Klein, blau und süß: So kommen die Schlümpfe auf dem Android-Handy daher. In Smurfs’ Village dreht sich alles um Schlumpfhäuser, Gärten und Smurfberries. Mit diesen Smurfberries beschleunigt man die Ernte und den Bau der Gebäude.

Preise für Smurfberries:

3,66 Euro bis 73,38 Euro

Unsere Meinung: Smurfs’ Village fackelt nicht lange herum. Der Spieler wird schnell dazu aufgefordert, Smurfberries zu kaufen. Immerhin warnt das Spiel beim Start davor, dass Smurfs’ Village Free-to-Play und nicht kostenlos ist. Wir finden: Irgendwie gar nicht schlumpfig.


Real Racing 3

In Real Racing 3 rast man in Straßen- und Rennwagen um die Wette. Auf sportlichem Weg sind begehrte Tunings oder die heißesten Schlitten kaum zu bekommen. Schneller geht es auch hier mit einem Griff zur Kreditkarte.

Preise für Gold:

1,79 Euro bis 89,99 Euro

Unsere Meinung: In Real Racing 3 wird man mit viel Geld zum Bezahl-Fahrer. Insofern steht das Spiel der Realität im richtigen Rennsport nur wenig nach.


Fehlende Transparenz

Natürlich kann jeder sein Geld ausgeben, wie er will. Auch die Spiele-Entwickler sind bei der Vermarktung ihrer Games selbstverständlich völlig frei. Allerdings mangelt es den meisten Free-to-Play-Spielen eindeutig an Transparenz: Einzig in Smurfs’ Village wird der Spieler auf mögliche Folgekosten hingewiesen.

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