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Internetverbindung: Welche Daten sendet mein PC?

Cristina Vidal

Cristina Vidal

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Von der Perspektive eines normalen Windows-Nutzer aus hat man oft das Gefühl, man hätte keinerlei Internetverbindung, wenn man kein Browserfenster, Mailclient oder irgendeine andere Software aktiv geöffnet hat.

Dem ist natürlich nicht so. Sobald ein Rechner eine Möglichkeit hat, gibt es Netzverbindungen durch Hintergrunddienste oder Programme. Davon abgesehen öffnet man auch durch den einfachen Aufruf einer Webseite viel mehr mit dem Webdienst in Zusammenhang stehende Verbindungen, als einem normalerweise bewusst ist.

Wer neugierig ist, mit wem der PC Kontakt aufnimmt, kann sich den Traffic mit einfachen Befehlen in der Windows Console etwas genauer anschauen.

Dazu ruft man die Konsole über Start -> Ausführen, gefolgt von dem Befehl cmd auf.

In der nun noch leer erscheinenden Konsole tippt man den Befehl netstat ein und erhält eine Übersicht über alle offenen Netzverbindungen.

Verschiedene Parameter ergänzen den netstat-Befehl und bieten Einblick in unterschiedliche Netzaktivitäten.


netstat -a
beispielsweise zeigt alle aktiven TCP-Verbindungen sowie die offenen TCP- und UDP-Ports im Rechner.

netstat -b zeigt das jeweils ausführende Programm für eine Verbindung. Eine offene Webseite beispielsweise kann eine ganze Reihe von Serververbindungen aufnehmen. Besonders krass zeigt sich das bei P2P-Programmen, bei denen Dutzende von Netzverbindungen bestehen.

netstat -e listet alle Ethernet-Statistiken inklusive der versendeten und empfangenen Bytes und Datenpakete.

netstat -f zeigt ab Windows Vista den Domain Namen für Adressen

netstat -n zeigt Adressen und Portnummern numerisch an

netstat -o zeigt den mit jeder Verbindung verknüpften Windows-Prozess

netstat -p zeigt Verbindungen für das angegebene Protokoll an, beispielsweise TCP- oder UDP-Verbindungen an.

nestat -r zeigt den Inhalt der Routingtabelle an,

während netstat -s Statistiken protokollweise listet.

Dabei zeigt der netstat-Befehl immer als erstes das verwendete Verbindungsprotokoll, dann die lokale Adresse im PC, gefolgt von der extern verbundenen Adresse und zuletzt eine Statusmeldung über den Zustand der Verbindung.

Hier gibt es die Stadien Abhören, Hergestellt, Schließen, Schließen, Warten und andere. Im Grunde besteht ein Verbindungsaufbau aus wenigen Zuständen, deren Verlauf man mit netstat -Befehlen schön verfolgen kann. Wer sich dafür interessiert, dem sei der entsprechende Wikipedia-Artikel zu Netzverbindungen und Verbindungsaufbau ans Herz gelegt.

Mit Hilfe dieser einfachen Befehlseingaben hat man bei einer normalen Internetsitzung Einblick in die Vielfalt der für viele Webseiten involvierten Dienste. Wer denkt, dass der Aufruf einer URL normalerweise nur zu einer Adresszeile im Verbindungsprotokoll führt, sieht sich oft eines Besseren belehrt. Es gibt Webseiten, die ein halbes Dutzend Netzverbindungen aufbauen, beispielsweise zu dem eigentlichen Dienst, Werbepartnern, technologischen Verteilungsplattformen und vielen anderen am Datenverkehr beteiligten Servern.

Der Blick auf die Windows-Konsole gibt sehr interessante Einblicke in den eigenen Datenverkehr. Paranoia sollte man dabei aber immer außen vor lassen, denn die meisten Verbindungen sind notwendig und völlig harmlos.

Cristina Vidal

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