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Klartext: Rettet meine Daten aus der Cloud!

Jan-Hendrik Fleischer

Jan-Hendrik Fleischer

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Google und Microsoft überschlagen sich mit ihren frisch gebackenen Online-Speicherdiensten Google Drive und Microsoft Skydrive. Mit ausgefallenen Zusatzfunktionen und immer größerem Speicherplatz wetteifern nun auch die Branchenriesen um die Gunst der Cloud-User. Bei all dem Wettrüsten haben die Anbieter allerdings das Wichtigste vergessen!

Erreichbarkeit: weg ist weg!

Es ist so praktisch: Ich lade meine Fotos in die Cloud von Microsoft Skydrive, Google Drive oder Dropbox hoch, betrachte die Bilder unterwegs auf dem Handy, im Hotel, per Notebook und überhaupt überall, wo es einen Internetanschluss gibt. Ja – sofern man eben Internet hat!

Streikt der Provider, gucke ich dumm aus der Wäsche. Das mag bei geteilten Urlaubsfotos verschmerzbar sein. Arbeite ich aber mit Kollegen an einem wichtigen Projekt in der Cloud, ist das ein folgenträchtiges Risiko, das kaum absicherbar ist.

Es ist sogar ein doppeltes Risiko. Während ich bei Problemen mit meinem Internetanbieter auf Daten-Roaming mit dem Handy ausweiche, kann ich gegen einen Serverausfall bei einem der Anbieter nichts machen. Keiner der Dienste garantiert hundertprozentige Erreichbarkeit. Und schon mehrfach sorgten Ausfälle des kostenpflichtigen Amazon-Speichers für Schlagzeilen. Dass das in einzelnen Fällen obendrein mit Datenverlust einher ging, stimmt mich nicht ruhiger!

Datenschutz: kein sicherer Hafen in Safe Harbor!

Wo landen die Daten eigentlich? Diese Frage muss nicht nur mich interessieren. Sie betrifft jeden, der mit persönlichen Daten arbeitet. Für solche Inhalte gelten hohe datenschutzrechtliche Anforderungen in Deutschland und Europa.

Dumm nur, dass die meisten Cloud-Anbieter ihre Server überwiegend in den USA parken und dem weniger strengen amerikanischen Recht unterliegen. Wie genau sie es nehmen, ist nicht immer klar und bleibt ein rechtliches Risiko, dessen sich besonders Unternehmer bewusst sein müssen.

Zu viele Fragen offen

Datenverlust, Erreichbarkeit, rechtliche Unwägbarkeiten – die Anbieter scheuen sich um klare Bekenntnisse zu diesen wichtigen Fragen, die so gar nicht in die bunten Werbeclips passen mögen. Ich wünsche mir mehr Transparenz in diesen wichtigen Themen. Das sollte vor ein paar Gigabyte mehr Speicherplatz Vorrang haben!

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Jan-Hendrik Fleischer

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