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Tipps und Tricks

Tipps für Krisenfälle: Was machen, wenn das Internet streikt?

Jan-Hendrik Fleischer

Jan-Hendrik Fleischer

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In der heutigen Zivilgesellschaft braucht man eigentlich fünf Dinge: ein Dach über dem Kopf, warmes Wasser, elektrischen Strom, einen gut gefüllten Kühlschrank und selbstverständlich funktionierendes Internet. Wenn die Netzverbindung streikt, wird einem die Bedeutung des Internets erst richtig bewusst.

Nun ist guter Rat teuer – was tun, wenn Mails nicht mehr ankommen, kein Chatfenster aufblinkt und Facebook-Freunde ohne einen selbst intrigieren? Man könnte die unverhoffte Freizeit für ausgiebige Spaziergänge nutzen, endlich mal die Fenster putzen, vor dem Büro des Internetproviders Protestflyer verteilen oder aber die Zeit für Nützliches verwenden. Wir geben ein paar Ratschläge, was für tolle Sachen man mit dem Rechner auch ohne Internet anstellen kann.

WLAN aufspüren

Auch wenn das eigene Internet rebelliert, muss man nicht zwingend auf den Zutritt zur Online-Welt verzichten. Findet man ein offenes WLAN, kann man die Durststrecke möglicherweise überbrücken. Easy WIFI Radar oder NetSetMan scannen die Umgebung nach freien Access Points, die eine kostenlose Verbindung mit dem Internet erlauben. Wird man zu Hause nicht fündig, kann man sich das Notebook schnappen und unterwegs automatisch nach offenen Netzen suchen. Der Avanquest Connection Manager ist eine Ein-Klick-Lösung für weniger kundige Onlinennutzer, während Technik-Freaks mit InSSIDer alle nur denkbaren Informationen zu den Netzen und zur Signalstärke öffentlicher oder verborgener WLANs abrufen können.

Systempflege

Wenn man kein offenes WLAN gefunden hat und auch keine Fenster putzen möchte, bringt man den PC auf Vordermann. Ein guter Anfang besteht darin, sperrige Dateien aufzuspüren und Platz zu schaffen. Ehe man sich durch den Dateibrowser hangelt und Ordner für Ordner nach Überflüssigem durchforstet, greift man besser zu einem Werkzeug wie WinDirStat oder Overdisk. Diese Programme zeichnen sich dadurch aus, Speicherplatzfresser grafisch anzuzeigen. So findet man große Dateien geschwind und kann sie von der Festplatte tilgen. Ist der havarierte PC ein Mac, gibt es mit Disk Inventory X ein passendes Äquivalent. Mit dem freien Speicherplatz gewinnt man für die Zeit nach der Internetpause Raum für neue Downloads.

Defragmentieren

Ist der Speicherplatz vom gröbsten Unrat befreit, kann man die Festplatte mal wieder in Hochform bringen. Ein Defragmentierer ordnet die Dateien und Ordner so, dass sich die Zugriffszeiten verringern. Lohn der Mühe sind meist schnellere Programmstarts oder eine kürzere Bootzeit. Als wahre Putzmeister empfehlen sich für diese Aufgabe Programme wie Auslogics Disk Defrag, Defraggler, Smart Defrag oder O&O Defrag Professional. Während die Festplatte mit der Kur beschäftigt ist, kann man ja doch mal einen Blick auf die Fenster werfen…

Backup erstellen

Die Festplatte ist frisch aufgeräumt – was läge da näher als ihren Inhalt zu sichern? Für Backups gibt es viele Hilfsmittel. Das komplette System spiegeln etwa Acronis True Image, Langmeier Backup oder Norton Ghost. Einzelne Dateien und Verzeichnisse bringt man besonders einfach mit der inkrementellen Sicherung von Cobian Backup in Sicherheit. Möchte man nur persönliche Einstellungen des Browsers Firefox und Mail-Programms Thunderbird sichern, empfiehlt sich als Spezialist die Freeware MozBackup.

Verschlüsseln

Die Festplatte ist gesäubert und ihr Inhalt kopiert, doch ist sie auch sicher? Was, wenn Unbefugte den Rechner stehlen oder man das Notebook im Internetcafé liegen lässt? Neben dem Zugriff auf womöglich gespeicherte Kreditkartendaten oder persönliche Korrespondenz winkt eine noch unsagbar größere Gefahr im Web 2.0: Fremde könnten mit dem erbeuteten Facebook-Profil unwiderruflichen Flurschaden im eigenen Namen anrichten! Und ohne eigenes Internet kann man gar nicht reagieren…

Um den Zugriff auf die sensiblen Daten zu vermeiden, kann man seine Daten schützen. TrueCrypt oder Steganos Safe verschlüsseln die ganze Festplatte. Nur mit dem richtigen Passwort kommt man an die Daten heran. Die Freewares USB Safeguard und Safehouse-Explorer verschlüsseln den USB-Stick und sorgen auch unterwegs für Sicherheit.

Spielen

Wenn das System wieder in Schuss ist und die Freunde vor lauter Facebooken, Twittern oder Bloggen keine Zeit für einen haben, vertreibt man sich die Freizeit am besten mit ein paar gepflegten Spielen. Zu den beliebtesten Titeln zählt Angry Birds. Die angriffslustigen Federviecher machen Jagd auf grüne Schweine und rächen sich damit für ihre gestohlenen Eier. Hobby-Strategen vertreiben sich mit Age of Empires die Zeit und versuchen sich als Eroberer der ganzen Welt. Ambitionierte Simulations-Anhänger durchqueren am Steuer eines virtuellen LKW im Euro Truck Simulator ganz Europa. Und schließlich noch ein besonderer Tipp für diejenigen, denen das Internet wegen unbezahlter Rechnungen abgeklemmt wurde: In der PC-Version des Brettspielklassikers Monopoly überprüft man sein eigenes Geschick im Umgang mit Geld.

Als Abschluss noch ein Tipp: All diese Ratschläge kann man natürlich nur dann in die Tat umsetzen, wenn man sich in funktionierenden Internetzeiten mit den richtigen Utensilien eingedeckt hat. 😉

Jan-Hendrik Fleischer

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