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Vergleich: die beste DJ-App für Android-Tablets

Vergleich: die beste DJ-App für Android-Tablets
Baptiste Brassart

Baptiste Brassart

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Der Google Play Store verfügt über eine Vielzahl an DJ-Apps für Android-Tablets. Softonic hat die Top-3-Apps miteinander verglichen: Cross DJ, DJ Studio 5 und eDJing.

Bislang standen Android-Tablets in Sachen Musikproduktion im Schatten des iPads. Das ändert sich aber langsam. Insbesondere durch Cross DJ, das es bereits für PC, Mac und das  iPhone gibt. Aber auch Traktor DJ oder Pacemaker gehören zu den professionellen DJ-Apps für iPhone und iPad.

Auf einem Nexus 10 haben wir die Apps unter folgenden Gesichtspunkten verglichen: die Benutzeroberfläche, die Audio-Engine für die Synchronisierung von Liedern, Anzahl und Qualität der Effekte, erhältliche Lieder und zum Schluss die Stabilität der App.

Oberfläche: Aufbau und Bedienung

Bei DJ-Apps spielt die Benutzeroberfläche eine zentrale Rolle. Der DJ muss beim Mixen in kürzester Zeit die verschiedenen Menüs aufrufen und die richtigen Schaltflächen antippen. Dabei darf keine Sequenz verloren gehen.

Unter diesem Gesichtspunkt hebt sich Cross DJ von der Konkurrenz ab. Die Entwickler ordneten die Schaltflächen optimal für eine Touch-Nutzung an. Kurze Reaktionszeiten auf die Berührung des Touchscreens geben dem DJ ein sofortiges Feedback.

Die Cross DJ-Entwickler legen viel Wert auf die Benutzeroberfläche.

Um zu verdeutlichen, wie gelungen die Benutzeroberfläche von Cross DJ ist, betrachten wir das Negativbeispiel DJ Studio 5. Hier kämpft der DJ mit viel zu kleinen Schaltflächen, und kaum lesbaren Texten.

Der große Plattenspieler von DJ Studio 5 bringt nicht viel, da der DJ mit einer schwerfälligen Fingersteuerung zu kämpfen hat.

eDJing platziert sich zwischen Cross DJ und DJ Studio 5. Die Benutzeroberfläche besitzt zwei Nachteile: Es fehlt eine präzise Pitch-Anzeige sowie eine Sync-Funktion, um zwei Musikstücke korrekt anzupassen.

Darüber hinaus begeht eDJing den gleichen Fehler wie DJ Studio 5: Die Songs werden am oberen Bildschirmrand angezeigt. Scrollt man herunter, verschwindet die Darstellung. Das erschwert das Mixen verschiedener Songs oder Spuren, weil der DJ laute und leise Stellen im Lied nicht erkennt.

Die Benutzeroberfläche von eDJing besitzt nicht die Qualität professioneller DJ-Apps..

Der Gewinner heißt Cross DJ. Die Android-App erreicht fast das Niveau von Traktor DJ auf dem iPad.

Audio-Engine und Synchronisierung

Ebenso wichtig wie die Benutzeroberfläche: die Sync-Leistung der Audio-Engine. Mit einem Tipp auf die Sync-Schaltfläche gleicht die Engine die Geschwindigkeit zweier Lieder automatisch an. Anders gesagt: Bässe und Höhen von Song A gleichen sich Song B an. Erst diese Funktion ermöglicht einen echten DJ-Mix.

Für eine DJ-App spielt diese Funktion aus einem weiteren Grund eine wichtige Rolle: Sobald man die Kopfhörer ans Tablet anschließt, hat man keine Chance mehr, den Mix noch einmal zu hören. Er wird von der App live abgespielt. Nur einige Anzeigen auf der Benutzeroberfläche geben einen ungefähren Eindruck vom Mix. In der Regel sind sie jedoch unbrauchbar.

Der zweite Grund für eine gut funktionierende Sync-Engine: In den meisten Fällen fällt es schwer, die verschiedene Tempi über die Pitch-Schaltflächen zu steuern. Entweder weil die Touch-Steuerung nicht ordentlich reagiert oder weil die Benutzeroberfläche über ungeordnete Schaltflächen für die Pitch-Kontrolle verfügt.

Unter den drei Android-Apps besitzt Cross DJ die beste Sync-Egnine. In unserem Vergleich lief sie einwandfrei. Kein Zufall, denn der Entwickler MixVibes arbeit seit 15 Jahren in diesem Bereich.

Auf den zweiten Rang platziert sich eDJing. Die Sync-Engine erfüllt ihren Zweck, auch wenn es manchmal schwer fällt, das aktuelle Tempo eines Liedes zu erkennen. Ein Pluspunkt: Der Sync-Button leuchtet rot auf, wenn zwei Songs nicht das gleiche Tempo besitzen.

Den letzten Platz nimmt DJ Studio 5 ein. Die Auto-Sync-Funktion zeigt viele falsche Töne an und arbeitet nicht zuverlässig.

Auch hier siegt also Cross DJ.

Effekte: Nutzen und Qualität

Beim Mixen geht es nicht allein darum, zwei Lieder zu mischen. Die automatische Synchronisation verschafft dem DJ mehr Zeit, um Effekte im Mix einzusetzen.

Abgesehen von klassischen Effekten wie Höhen, Mitten und Bässe besitzt Cross DJ zwei Haupteffekte: LowPass betont die Bassfrequenzen. Mit dem zweiten Effekt erstellt man Loops. Alle weiteren Effekte von Cross DJ erhält man nur als In-App-Käufe.Einfach, aber effektiv: der LowPass-Effekt von Cross DJ.

Obwohl die Zahl der Effekte bei Cross DJ gering ausfällt, bieten sie eine hohe Qualität. Die Klangqualität bleibt erhalten. Die Audio-Engine zeigt bei Loops ihre volle Stärke. Die einfache Bedienung sorgt dafür, dass man schnell zu den kostenpflichtigen Effekten greift.

Ganz anders stellen sich die Effekte bei DJ Studio 5 dar. Zwar bietet die App unter den drei Konkurrenten die meisten Effekte, aber deren Qualität lässt sehr zu wünschen übrig. Darunter befinden sich allerdings auch originelle Effekte wie etwa der Brake-Effekt.

Trotzdem: DJ Studio 5 besitzt eine unübersichtliche Steuerung. Zur schwerfälligen Steuerung gesellt sich ein uninspiriertes Schaltflächen-Design. Der Effekt-Sound klingt dürftig – eine Folge der mittelmäßigen Audio-Engine. Am besten nutzt man aus der EQ-Sektion nur die Effekte für die Höhen, Mitten und die Bässe.

Wiederum Zweiter: eDJing. Nach den Effekten muss man allerdings etwas suchen und die Icons sind nicht gerade selbsterklärend. Völlig unerkenntlich: die Schaltfläche für Loops.

Kryptische Icons bei eDJing verderben den Spaß beim Einsatz von Effekten.

In Sachen Effektivität ähneln eDJing-Effekte eher denen von Cross DJ als denen von DJ Studio 5. Die Klangqualität bleibt weitestgehend erhalten. Die Audio-Engine erlaubt einen kreativen Einsatz der Effekte. Das Gefühl eines flüssigen Mixen wie bei Cross DJ stellt sich bei eDJing allerdings nicht ein.

Erneuter Sieger: Cross DJ.

Verfügbare Tracks

Dieser Vergleichspunkt richtet sich lediglich an eDJing. Die App verfügt als einzige im Vergleich über einen Zugang zu einem Musik-Streaming-Angebot. Nutzer verbinden die App mit ihrem Deezer-Account. Ebenso gibt es einen Zugang zum Musikangebot von Soundcloud. Mit der reichhaltigen Auswahl an Techno- und Electro-Tracks macht eDJing einiges an Boden gut.

Mit eDJing mixt man Tracks, die andere DJs auf Soundcloud veröffentlichen.

Mit eDJing muss man keine Playlist vor dem Mixen zusammenstellen. Über Soundcloud sucht man sich die passenden Tracks aus und lädt sie in die App. Einizger Wermutstropfen: Die Verbindung zu den Streaming-Anbietern ist alles andere als stabil.

Der Gewinner: eDJing

Allgemeine Stabilität der Apps

Die Stabilität unterscheidet eine professionelle DJ-App von einer Hobby-Anwendung für Tablets. Bei einem Konzert kann sich kein DJ den Absturz der Software erlauben.

Cross DJ verlangt einiges vom Tablet-Prozessor ab – manchmal zu viel. Bislang lag die App in unserem Vergleich weit vorn. Doch unter dem Gesichtspunkt Stabilität versagt sie.

Auch eDJing kommt nicht gut weg. Das liegt an den bereits beschriebenen Problem mit der Verbindung zu den Streaming-Angebote. Beim Laden kam es häufig zu Abstürzen.

In unserem Vergleich lief nur DJ Studio 5 stabil und ohne Absturz. Hier liegt der Haupt-Ppluspunkt dieser App.

Der Gewinner: DJ Studio 5.

Ergebnis des Vergleichs

Wer keine Zeit oder Lust hat, mehrere DJ-Apps auf seinem Android-Tablet zu testen, sollte zu Cross DJ greifen. Die App von MixVibes hat eDJing und DJ Studio 5 vieles voraus. Sie läuft einwandfrei auf Android.

Das Werbevideo spricht von der “ersten professionellen App für DJs auf Android”. Korrekter wäre, wenn von der ersten echten App für DJs auf Android die Rede wäre.

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