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Was uns an dem Action-Spiel Dishonored begeistert

Jan-Hendrik Fleischer

Jan-Hendrik Fleischer

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Dishonored ist eine Mischung aus Action- und Schleichspiel. Kennen Sie alles schon von Spielen wie Batman oder Assassin’s Creed? Ja und nein. Wir verraten, warum Dishonored zu den besten Spielen des Jahres zählt!

Testbericht von Dishonored lesen

Die Geschichte ist grob umrissen folgendermaßen: Corvo, loyaler Diener des königlichen Hofes, kommt gerade zum richtigen Moment nach Hause, um der Ermordung seiner Regentin beizuwohnen. Umstürzler nutzen die Gunst der Stunde und lochen Corvo obendrein als Sündenbock ein. Was liegt da näher als für derlei Unrecht Rache zu nehmen? So kommt es dann auch.


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Corvo ist nicht allein. Hilfe erhält er von Unbekannten, obendrein kommen noch mystische Kräfte, Kämpfe, Schleicheinlagen, Kletterpartien, und Rätsel hinzu – alles schonmal gesehen. Aber die Mischung macht Dishonored besonders. Der Reihe nach:

Mörder oder Dieb: die Freiheit von Dishonored

Unter Spielen mit viel Handlungsfreiraum versteht man normalerweise Titel mit offener Spielwelt oder kreativem Freiraum. Beides passt nicht so recht zu Dishonored. Das liegt vor allen Dingen an der linear erzählten Handlung. Als Attentäter springt Corvo von Kapitel zu Kapitel.

Also doch keine Freiheit? Doch! Der Freiraum liegt in den einzelnen Kapiteln. Wie der Spieler seine Aufgabe erfüllt, liegt allein an ihm. Man kann den Schatten verlassen und auf Geschick im Kampf setzen. Oder man sucht verborgene Wege und tötet die Zielperson aus dem Hinterhalt.

Dishonored überlässt dem Spieler nicht nur Entscheidungsfreiräume, sondern ermutigt ihn geradewegs dazu. Das Spiel ist so aufgebaut, dass man jede Mission wiederholen und dabei immer wieder etwas Neues ausprobieren kann, ohne dass es langweilig wird.

Dishonored - heimlicher Angriff

Die richtige Mischung aus Action, Schleichen und Knobelei

Also tüchtig in die Hände gespuckt und mitten in das Getümmel! Moment – Dishonored ist kein typisches Actionspiel. Wer sich zuviel zutraut, bezieht tüchtig Prügel. Einzelne Scharmützel sind kein Problem, aber Massenschlägereien sollte man ausweichen.

Nehmen einen mehrere Feinde zugleich in die Zange, kann man ihre Angriffe kaum noch parieren und erleidet schnell Verletzungen. Anders als in vielen anderen Spielen erholt man sich nicht automatisch. Gesundheit gewinnt man nur, indem man an Nahrung knabbert oder seltene Heiltränke schlürft.

Dishonored - Kampf

Superkräfte: durch Wände schauen und über Hindernisse teleportieren

Besser ist es also, dem großen Scharmützel auszuweichen. Dabei helfen Corvo Kräfte, die er gewinnt und nach und nach ausbaut. Er kann wie Batman im Detektiv-Modus durch Wände schauen und Gegner ausfindig machen. Per Teleportation erklimmt man auch hohe oder schwer zugängliche Ebenen oder beamt sich für einen vernichtenden Hieb mit dem Messer direkt hinter den Rücken eines unachtsamen Gegners.

Dishonored: Teleportation

Hirn einschalten und Rätsel lösen

Auch für das Köpfchen bietet Dishonored Nahrung. Die Rätsel passen gut in das Spiel und wirken nicht aufgesetzt. Ein Beispiel: Hungrige Ratten fallen über alles her und knabbern auch an unachtsamen Spielern. Lenkt man sie allerdings mit den richtigen Ködern ab, ist der Weg frei.

Außerdem muss man alternative Pfade finden, um versperrte Wege oder verschlossene Türen zu überwinden. Die Rätsel sind fair, nicht übertrieben schwierig oder allzu konstruiert. Genau richtig also.

Dishonored - Rattenplage

Stimmige Atmosphäre

Dishonored gehört zu den Geschichtenerzählern unter den Actionspielen. Dazu gehört auch ein eigener, unverkennbarer Look im Steampunk-Stil. In düsteren, fahlen Bildern schleicht Corvo durch die Gassen. Tödliche Ratten kriechen über den Boden. Man spürt fast den Nebel feucht an den Beinen hochkriechen.

Dieser gruselig-morbiden Stimmung bei Nacht stehen hübsche Panoramaansichten bei Tag gegenüber. Auch wenn bei näherer Betrachtung die Texturen verwaschen wirken, bringt Dishonored eine überzeugende Atmosphäre mit.

Dishonored - Panorama

Dishonored ist frisch und unverbraucht!

Und zu guter Letzt: Dishonored ist kein liebloser Abklatsch eines bekannten Erfolgsspiels. Keine 12. Fortsetzung nach Schema F. Es ist neu, frisch, unbelastet. Sowas hat Seltenheitswert. Leider!

Jan-Hendrik Fleischer

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